Uhrturm TU Darmstadt

Der Uhrturm wurde 1904 als Neubau zwischen den Institutsgebäuden nach einem Entwurf von Friedrich Pützer fertiggestellt. Kurz vor Ende des 2. Weltkriegs wurde die Turmhaube fast vollständig zerstört und im Anschluss nicht wieder rekonstruiert. Nun hat der Turmstumpf einen neuen, modern interpretierten Abschluss erhalten und bietet zukünftig Platz für ein neues Observatorium des Fachbereichs Physik. Der durchscheinende, beleuchtete Glasquader orientiert sich dabei an der geometrischen Gesamtharmonie des bestehenden Ensembles.

Für die Erschließung der Plattform wurden die bestehenden Decken im Turm abgebrochen und eine neue Stahltreppe eingebaut. Die Plattform selbst hat eine neue Stahlbetondecke erhalten.

Als gestalterisches Element und Absturzsicherung wurde von den Architekten ein Aufsatz aus vier individuell künstlerisch gestalteten Glasscheiben entworfen. Diese Verbundgläser sind an den vertikalen Rändern mit einer tragenden Silikonverklebung verbunden und steifen sich gegenseitig aus. Zum Glasaufbau und den Verklebungen wurden umfangreiche Tests durchgeführt sowie FE-Berechnungen zu der kombinierten Zug-Schub-Beanspruchung des Silikons erstellt. So konnte eine Zustimmung im Einzelfall für diese nicht bauaufsichtlich geregelte Ausführung erwirkt werden.